1. Vorwort
Das Jahr 2024 war ein sehr erfolgreiches Jahr auf unserem Jugendzeltplatz. Mit einer vollzeitbeschäftigten Leiterin Andrea Zöllig und einem mit 8,5 Stunden beschäftigten Mitarbeiter Felix Pordzik haben wir sehr gute Belegungszahlen und Einnahmen erwirtschaften können (siehe Statistik).
Jürgen Herrmann, der langjährige Leiter, konnte nicht wie geplant seine Arbeit auf dem Zeltplatz wieder aufnehmen. Im Mai 2024 ist dies klar und die Saison muss ohne ihn laufen. Der Vorstand hat die Aufgabe, eine direkte Nachfolge zu finden. Andrea Zöllig wird bis Ende 2025 die Leitung übernehmen. Dies ist für alle Beteiligten eine sehr gute Lösung. Jürgen Herrmann und Andrea Zöllig möchten den Platz gerne verlassen, und für die Zukunft kann eine Nachfolge geplant werden.
Der neue Leiter, die neue Leiterin wird wie die Familie zuvor auf dem Gelände wohnen müssen.
Als der Jahresbericht 2024 im Januar 2025 geschrieben werden soll, gibt es ohne Vorwarnung die Ankündigung aus dem Jugendamt, der Jugendzeltplatz solle ab sofort nicht weiter gefördert werden. In diesem Moment steht die Institution Jugendzeltplatz plötzlich und unerwartet nach über 30 Jahren vor dem Aus. Buchungen sind bis 2026 im Kalender, und an die Suche nach neuen Mitarbeitern ist nicht zu denken.
Wir haben unsere Hausaufgaben im Jahr 2024 gemacht:
- Ein 2023 auf Betreiben des Jugendamtes neu gestaltetes Konzept wurde umgesetzt.
- Unsere Preiserhöhung – von der Politik gefordert – bringt sichtbar gute eigene Einnahmen.
- Ausstattung, Lage, Betreuung, Sauberkeit werden von den Gruppen ausdrücklich auch im Jahr 2024 mit viel Lob bedacht.
- Die oben genannten Mitarbeiter leisten ihre Arbeit ohne krank zu werden; mit dem gesetzlichen Urlaubsanspruch kommt es in belegungsarmen Zeiten zu kurzen Tagen ohne Belegung.
- Wir haben das Jahr – bis auf die Weihnachtsferien – keine Schließungszeit.
- Der Vorstand verwaltet, hält Kontakt zum Jugendamt und setzt mit den Mitarbeitern neue Ideen und Erneuerungen um.
- Wir hinterfragen unser Angebot bei unseren Vorstandssitzungen fortlaufend monatlich.
2. Konzept / Ausstattung
Was bieten wir als Jugendzeltplatz, nah an der Stadt und direkt am Waldrand gelegen, unseren Nutzern?
- Ganzjährige Öffnung (außer in den Weihnachtsferien); unser Raumangebot taugt auch im Winter und wird von Vereinen und Pfadfindern ab Januar genutzt.
- Ein eingezäuntes Gelände, nicht immer bis in jede Ecke einsehbar, mit Baumbestand zum Obst pflücken, essen, klettern, laufen, spielen, chillen.
- Feste und bewegliche Spielgeräte wie Tischtennisplatten, Basketballkorb, Volleyballnetz, Schwungtuch, Federball, Frisbee u. a.
- Ein Gelände, auf dem die eigenen Zelte je nach Wunsch platziert werden können.
Auf dem Jugendzeltplatz finden unsere Gruppen
- Feste (Holz‑Tischbänke) und bewegliche Sitzgelegenheiten (Bierzelttische und -bänke).
- Eine Feuerstelle mit Rund‑um‑Sitzmöglichkeit; dazu Holz im Kübel erwerbbar.
- Zwei große bewegliche Grills (ausleihbar).
- Eine Außenküche, frei zugänglich, mit Kühlschränken und Kochgelegenheiten.
- Geschirr, Besteck und Kochutensilien für das Kochen und Essen draußen (ausleihbar).
Räume
- Eine voll eingerichtete Großküche mit Kühlhaus.
- Ein großer Saal auf mehreren Ebenen mit 100 Stühlen und Tischen zur freien Nutzung (auch mal zum Schlafen geeignet).
- 2 Schlafräume mit 36 Betten.
- 2 Waschräume und eine rollstuhlgerechte Toilette bzw. Dusche.
Von morgens um 7 Uhr bis am Abend um 22:30 Uhr darf es fröhlich laut sein auf dem Gelände.
Der Platz ist betreut, es gibt Hilfe bei der Suche nach geeigneten Freizeitaktivitäten und Anlaufstellen in der Umgebung, sowie Orientierung im Wald. Unser Materialraum ist gut gefüllt und wir helfen gerne aus.
3. Pädagogische Arbeit
Wir schaffen die Umgebung und das Angebot für eine Erlebnispädagogik. Kinder- und Jugendgruppen können in einem geschützten Rahmen Erfahrungen sammeln durch eigenes Erleben in der Natur. Wir möchten mit unserem Angebot die Möglichkeit geben, emotionales Lernen und Kooperationsfähigkeit zu üben, zu fördern und als Wert sichtbar zu machen.
Unser Platz und unsere Räume sind gut aufgeräumt, gepflegt, einfach nutzbar und bezahlbar. Lebenspraktische Alltagserfahrungen können gemacht werden.
Wenn es um Schlüsselqualifikationen bei jungen Erwachsenen geht, möchten wir gerne dazu beigetragen haben. Die Rückmeldungen von unseren Kinder- und Jugendgruppen sowie Eltern‑Kind‑Gruppen bestätigen uns darin, dass unser Angebot sehr gewünscht und notwendig ist.
Die leitende Person auf dem Jugendzeltplatz verwaltet alle Buchungen, gibt Hilfestellung bei der Planung und Ausführung der Zeit auf dem Zeltplatz. Wir haben Gruppen, die sehr lange schon bei uns ihre Freizeiten organisieren, aber auch viele Neulinge auf diesem Gebiet. Die Leiterin ist zuverlässig ansprechbar vor Ort, wenn der Platz belegt ist. Wir haben mit diesem Konzept gute Erfahrungen gemacht; nicht zuletzt ist bei uns alles so gepflegt und gut erhalten, weil es diese direkte Ansprache gibt.
4. Wer waren 2024 unsere Kunden?
- Kinder und Jugendliche, junge Erwachsene im internationalen Austausch
- Schulklassen aus dem gesamten Stadtgebiet Bonn (alle Altersstufen)
- Pfadfinder
- Sportvereine
- Kirchengemeinden
- Kinderheim‑Wohngruppen
- Kitas
- Vereine wie Rollenspieler, Spielgruppen, Scouter
- Mitarbeiter von Firmen aus der Nachbarschaft
Zum überwiegenden Teil kamen diese Gruppen aus Bonn. Der Teil, der nicht aus Bonn kommt, belegt freie Tage, wenn der Bedarf aus Bonn nicht da ist, und sichert so eine stabile Belegung.
5. Erneuerungen auf dem Zeltplatz
- Dank unseres Mitarbeiters Felix Pordzik wurde eine neue und stabile Garage für den Rasenmäher gebaut.
- Im Kaminraum gibt es eine Bilderwand zu den Tieren in unserer Natur (Bildtafeln vom NABU) – hilfreich, um Tiere und Pflanzenwelt auf und um den Zeltplatz zu bestimmen.
- Neu angeschaffte Kästen, um Flyer vom Zeltplatz und zu Angeboten in Bonn gut sichtbar in und außerhalb von Räumen zu platzieren.
- Wie jedes Jahr: Tische und Bänke gestrichen, Räume grundgereinigt, Dachrinnen und Gullys von Laub und Schmutz befreit.
- Spielmaterial wurde erneuert; es gibt ein neues Volleyballnetz mit Ball.
- In den Toiletten wurden wiederholt Klorollenhalter erneuert.
- Beide Rasenmäher sowie die Motorsäge hatten eine Inspektion.
Wir konnten leider bisher die in unserer Großküche viel genutzte Kipppfanne, die defekt und dank ihres Alters unreparierbar ist, nicht erneuern.
Der VW‑Bus, der uns treue Dienste leistet, muss weiterlaufen, denn den Überschuss, den wir erwirtschaften, sollen wir weiterhin an die Stadt Bonn abführen. Sparen dürfen wir weiterhin nicht (vertraglich mit der Stadt geregelt).
Der Zusammenhalt unter den Menschen, die den Jugendzeltplatz betreiben, ist so groß, dass wir uns auch zukünftigen Herausforderungen stellen werden.
Mai 2025
Andrea Zöllig, Päd. Leiterin